Vladimir Vertlib, geboren 1966 in Leningrad, emigrierte 1971 mit seiner Familie aus Russland und ließ sich nach Aufenthalten in Israel, den Niederlanden, den USA und Italien schließlich 1981 in Österreich nieder.
In seinen ersten Romanen Abschiebung (1995) und Zwischenstationen (1999) verarbeitet er die Erfahrungen aus seinem Migrantenleben. In Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur erzählt er die Lebensgeschichte einer über 90 Jahre alten Frau – von der Kindheit im jüdischen Schtetl über die Blockade Leningrads und die Repressionen in der Sowjetunion bis hin zur Emigration in die BRD.
In Ústí nad Labem wird Vladimir Vertlib aus seinem letzten Roman „Lucia Binar und die russische Seele“ (Deuticke Verlag 2015) vorlesen. Von der 83jährigen Hauptfigur Lucia auf eine Erkundungstour durch Wien mitgenommen, bietet der Roman tiefe Einblicke in die jüdische Vergangenheit des zweiten Wiener Bezirks und geht der Frage nach der Identität des Einzelnen in der heutigen globalisierten Welt nach – das alles mit außergewöhnlichem Humor und Witz, die Vertlibs Werk so auszeichnen.
Moderation: Renata Cornejo
Eintritt frei